„Das Einspeichern von Kohlendioxid in Pflanzenkohle gilt als eine der vielversprechendsten Möglichkeiten, die Menschheit im Kampf gegen die Klimakrise zu unterstützen“ – diese Botschaft transportiert der Artikel von Joshua Kocher in der Ausgabe 36/2022 der ZEIT am Wochenende und auf ZEIT Online. Für den ausführlichen Hintergrundbericht in der renommierten deutschen Zeitung zum Potential von Pflanzenkohle im Kampf gegen den Klimawandel, hat der Autor mit Novocarbo-CEO Caspar von Ziegner und CCO Venna von Lepel gesprochen.
Im Artikel zeigen die Biochar-Experten auf, warum die CO2-Speicherung in Pflanzenkohle eine besonders effektive Methode des Carbon Dioxide Removal (CDR) ist. Im Rahmen der Pyrolyse, bei der aus Biomasse Pflanzenkohle entsteht, wird der Kohlenstoff, den die Pflanze durch die Fotosynthese aufgenommen hat, in stabile molekulare Strukturen umgewandelt. Man kann genau messen, wie viel Biomasse rein und wie viel Kohle rauskommt – ein großer Vorteil gegenüber anderen CDR-Methoden. Das bestätigen auch führende Klimawissenschaftler wie Claudia Kammann von der Hochschule Geisenheim, die den Nutzen von Pflanzenkohle erforscht.
In der Pflanzenkohle ist das CO2 sicher gespeichert – und lässt sich unter anderem im Boden, in Beton oder in Textilien verarbeiten. Dieses Potential will Novocarbo nutzen, um im industriellen Stil Kohlendioxid zu binden. Das gesetzte Ziel: Bis 2025 sollen durch neue Carbon Removal Parks mit modernsten Pyrolyse-Anlagen bis zu 30.000 Tonnen CO2 jährlich eingefangen werden. Hansjörg Lerchenmüller, Vorsitzender des Europäischen Pflanzenkohle-Verbands (EBI), prognostiziert für Europa 2035 eine Kompensation von bis zu einem Drittel der CO2-Emissionen durch Pflanzenkohle.
Auch wenn vieles für eine schnelle Skalierung spricht, müssen noch Hürden genommen werden, um das Potential von Pflanzenkohle voll auszuschöpfen. Bisher darf in Deutschland beispielsweise nur Pflanzenkohle zum Düngen eingesetzt werden, die aus Holz-Biomasse produziert worden ist. Zudem ist es für Landwirte bislang noch sehr teuer, die Pflanzenkohle auf dem Feld einzusetzen. Obwohl Pflanzenkohle die Auswaschung von Nährstoffen verhindern kann und zahlreiche Vorteile für die Biodiversität und Fruchtbarkeit des Bodens bietet, können die Landwirte das heute noch nicht ausreichend monetarisieren. Dabei ist es genau das, was sich Europa von einer modernen regenerativen Landwirtschaft wünscht. „Uns fehlt noch ein politisches System, das den gesamtgesellschaftlichen Vorteil der Pflanzenkohle auf landwirtschaftlicher Basis honoriert“, sagt Venna von Lepel im Artikel.
Wir freuen uns, dass die mediale Aufmerksamkeit für Pflanzenkohle und CDR allgemein steigt, denn nur so lässt sich das 1,5 Grad-Ziel noch erreichen.
- Mehr Informationen unter ZEIT Online
- Artikel in der "Badischen Zeitung" Wie man Klimagase einfängt - und diese zu etwas Nützlichem macht
- Artikel im "SÜDKURIER" Aus Biomasse wird Öko-Kohle: Deutsche Technik versenkt CO2 im Boden
- Artikel im "Kölner Stadt-Anzeiger" Klimaschutz mit Pflanzenresten